Vollgepackt mit Sachspenden und Hilfsgütern fuhren am Donnerstag (17.3.22) 6
Transporter am Forum Hoffnung los. Insgesamt konnten ca 30 Tonnen an
Hilfsgütern nach Polen an die Grenze zur Ukraine gebracht werden. Dort wurde
alles an Personen vor Ort übergeben, die eine sinnvolle Verteilung an
flüchtende Menschen aus der Ukraine übernehmen.
Zuvor wurden diese Hilfsgüter bei uns im Forum Hoffnung innerhalb von
wenigen Tagen abgegeben und sortiert, sodass die Übergabe und der Transport
reibungslos funktionierten. Dabei wurden auch ca 200 sogenannte Fluchttaschen
zusammengestellt. Die ersten allernötigsten Dinge für Geflüchtete beinhalten.
Die erste Etappe des Transports ging bis Katowice (Polen) zum Übernachten
und für Detailabsprachen mit den polnischen Gemeinden und Hilfsorganisationen
vor Ort. Von dort aus ging es dann am Freitag bis zur Grenze. Die meisten Hilfsgüter
wurden in Zentrallagern abgegeben, die sich an der ukrainischen Grenze
befinden. Je näher man der Grenze kam, desto mehr merkt man – in welcher
Situation die Menschen dort sind.
Beim ersten angesteuerten Aufnahmelager wurden ebenfalls noch Hilfsgüter
sowie Medikamente abgeladen. Dort kamen dann die ersten geflüchteten Menschen
zu uns in die Busse. Anders als gedacht konnten direkt an der Grenze keine
weiteren Menschen aufgenommen werden. Stattdessen ging es dann zu einem großen
zentralen Aufnahmelager. Auf dem Parkplatz sah man Autos, Busse und Transporter
aus vielen europäischen Ländern wie Norwegen, Spanien, Portugal, Dänemark. Von
überall kommen scheinbar Menschen an die Grenze, um Ukrainer aus dem
Grenzgebiet wegzubringen und zu helfen.
Hier musste zum ersten mal länger gewartet werden. Und es zeigte sich, dass
die Situationen nicht planbar ist. Immer wieder kommen neue Menschen ins Lager,
mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und Zielen. Welche so gut wie möglich
natürlich berücksichtigt werden wollen. Und so dauerte es bis in die Nacht
hinein, bis die Kleinbusse dann mit geflüchteten Menschen besetzt werden
konnten.
In manchen Kleinbussen konnten wir auch Liegeflächen anbieten, für Menschen,
die während der Fahrt nicht sitzen konnten. Und so brachten wir bspw auch
Menschen mit Handicap nach Dresden, die sonst wahrscheinlich noch lange auf
eine Weiterfahrt warten hätten müssen.
Erst Freitag spät in der Nacht ging es dann endlich wieder zurück. Und nur
einer von mehreren für die Rückfahrt organisierten Reisebussen blieb noch vor
Ort, da sich das Aufnehmen von ukrainischen Menschen einfach ehr lange
verzögerte.
Währenddessen wurde am zeitigen Morgen im Forum Hoffnung fleißig vorbereitet.
Denn die Busse kamen dann tlw früh zwischen 3-5 Uhr in Dresden an. Und es gab
für die Geflüchteten Frühstück und einen liebevollen Empfang. Gemeinsam mit
Daniel Zimmermann vom Forum Wiedenest musste nun geschaut werden, wie es hier
vor Ort weiter gehen kann. Viele wurden dann durch Privatpersonen aus dem Forum
zum Bahnhof gebracht, wo es dann in andere Städte weiter ging.
Bei uns im Forum gab es die Möglichkeit auch noch Dinge für den persönlichen
Bedarf mitzunehmen, die im Vorfeld bei uns gesammelt und nun weitergegeben
wurden. Letztendlich leerte sich das Forum Hoffnung wieder und alle 150
geflüchteten Menschen, die wir nach Dresden holten, konnten von hier aus weiter
fahren oder wurden von privat Personen aufgenommen. Wo sie für die nächsten
Wochen eine feste Bleibe haben, bis die Registrierungs- und Anmeldeverfahren
abgeschlossen sind.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, die im Vorfeld im
Forum Hoffnung beim Packen, Sortieren und Beladen der Hilfsgüter mitgeholfen
haben. Danke an die Fahrer der Transporter und an die Helfer, die mit dabei
waren, um an der Grenze zu unterstützen. Vielen Dank auch an alle, die beim
Ankommen mit Frühstück und beim Wiederaufräumen am Samstag im Forum mit
angepackt haben. Auch allen, die mit ihrem Geld die Durchführung unterstützt
haben, sei herzlich gedankt. Bisher konnten wir als Gemeinde bereits 15.000 €
Spendengelder für die Ukrainehilfe sammeln. Das ist sehr hilfreich, um diverse
Ausgaben sofort bezahlen zu können und auch langfristig weiter helfen zu
können.
Letztendlich ist gerade ungewiss, wie Hilfe konkret weiter gehen kann. Aber
gemeinsam mit dem Forum Wiedenest und hilfsbereiten Menschen aus dem Forum
Hoffnung, werden wir als Gemeinde dranbleiben. Das ist unser Ziel, denn es
werden noch mehr Menschen kommen und viele auch hier in Dresden bleiben. Dann
wird es unsere Aufgabe als Gemeinde mit sein die Menschen zu sehen, welche Not
leiden und auch da hier vor Ort ganz praktische Hilfe leisten.
Denn „an eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger
seid“ (Joh 13,35). An diesem Wochenende und den Tagen davor war von dieser Liebe
zueinander viel spürbar. So soll und darf auch weiterhin die Liebe Jesu spürbar
und erlebbar werden. Bist du dabei?
Impressionen Ukrainehilfe
Wenn du dir den Bericht mit noch mehr persönlichen Eindrücken anhören und ansehen willst, dann schau in unseren Gottesdienst vom 20.3.2022 auf YouTube rein. Dort erzählen Christian Vogelberg und Daniel Zimmermann von ihren Erlebnissen aus den letzten Tagen: