Wie die Idee zur Gebetswoche entstand
In den vergangenen Monaten reifte in unserer Gemeinde die Idee, an sieben aufeinander folgenden Tagen 24 Stunden lang zu beten. Der Buß- und Bettag, den wir in Sachsen feiern, schien den passenden Zeitpunkt dafür zu bieten. Und so öffneten sich im Laufe der Planung immer wieder Türen, bis es vom 18. bis 23. November 2024, parallel zur Jugend-WG in der Gemeinde, endlich losgehen konnte.
Romy N., die federführend die Gebetswoche vorbereitete, vergleicht sie mit einem Puzzle. Sie sagt: „Jedes Teil ist einzigartig und zugleich unverzichtbar, damit das Gesamtbild entstehen kann. Genauso empfinde ich unsere Gemeinde: Jeder, unabhängig von Alter, Aufgabe oder Lebenssituation, kann beten. Ob von zu Hause, bei der Arbeit, in der Gemeinde oder unterwegs – jeder kann das vor Gott bringen, was ihm persönlich auf dem Herzen liegt.“
Besondere Veranstaltungen und Herausforderungen
Angelehnt an das Puzzle-Bild war die Gebetswoche geprägt von vielen besonderen Veranstaltungen, die Angebote für alle Gemeindemitglieder schufen. Die Organisation war bisweilen herausfordernd, da es wenig Erfahrungen oder Vorlagen gab, auf die man zurückgreifen konnte. Zu spüren war davon letztlich aber kaum etwas.
Die WG-Woche der Gemeindejugend, die zufällig genau in diesem Zeitraum stattfand, war bei der Umsetzung der Gebetswoche eine große Erleichterung. Denn schließlich musste sich jemand außerhalb der gewohnten Zeiten um das Auf- und Abschließen des Gemeindehauses kümmern. Viele Veranstaltungen haben die Gebetswoche bereichert und ausgefüllt. Neben zahllosen Einzel-Gebetsterminen von ein oder zwei Personen gab es ein Gebetsfrühstück, Gebet auf dem Triebenberg, eine Lobpreiszeit, Impulsabende mit den Pastoren und auch einen großen, öffentlichen Gebetsabend in der Gemeinde.
Wo Gott überrascht und was bleibt
Die vielen liebevoll vorbereiteten Gebetstreffen und die vielen engagierten Beter haben auch Romy N. sehr gefreut. „Es hat mich bewegt zu hören, wie Familien mit ihren Kindern gemeinsam eine Gebetszeit gestaltet haben. Oder die Geschichte von jemandem, der vor dem Kreuz saß und dabei eine tiefe Begegnung mit Jesus hatte. Eine andere Person erzählte mir, dass sie erst nicht beten wollte, als ich sie spontan fragte, eine Zeit zu übernehmen. Doch dann, schon auf dem Weg zur Bahnhaltestelle, kehrte sie zurück in die Gebetsecke – und erlebte dort eine unerwartet gesegnete und stärkende Zeit mit Gott.“
Insgesamt haben sich etwa 80 Personen aktiv beteiligt. Was aber in der unsichtbaren Welt angestoßen und bewegt wurde, lässt sich wohl kaum in Zahlen ausdrücken. Darum ging es den Organisatoren der Gebetswoche auch nicht, sondern darum, dass die Gemeinde gemeinsam betet und vor Gottes Thron tritt. Gott sieht mehr, als wir mit unseren Augen wahrnehmen. Er sieht, welche Herzen berührt wurden und welche Gebetsanliegen immer wieder vor ihn gebracht wurden. Sein Segen ist das, worauf es letztlich ankommt.
Persönliche Erfahrungen
Romy N. zieht ein rundum positives Fazit: „Diese Gebetswoche hat mir gezeigt, wie wertvoll es ist, auf innere Eindrücke zu hören und mutig zu handeln, auch wenn man sich unsicher fühlt. Der Mut wurde belohnt, und ich wünsche mir, dass auch andere solche Momente erlebt haben – Erfahrungen, die sie in die Adventszeit mitnehmen können.